Aktuelle Infomationen
Eintrag vom 01.06.2025 |
Die Renten-Märkte haben schwierige Jahre hinter sich. Nach mehr als dreißig Jahren fallender Zinsen sorgte der Inflationsschock seit dem Jahr 2021 für ganz neues Bild bei festverzinslichen Wertpapieren. Kursverluste in ungeahnter Höhe stellten sich ein und den Notenbanken blieb nichts anderes übrig, als hunderte Milliarden Buchverluste zuvermelden.
Um das Ausmaß der Zinswende zu erfassen, genügt ein Blick auf die Renditeentwicklung deutscher Staatsanleihen mit ca. fünfjähriger Restlaufzeit. Seit 2020 ist der Zins seither um 8,4 % zurückgefallen. Damit aber nicht genug: Wir hier in Deutschland erlebten darüber hinaus im gleichen Zeitraum eine Preissteigerung für die allgemeine Lebenshaltung in Höhe von ca. 21,5 %!
Und wir Deutschen sind doch trtaditionell seit Jahrzehnte Fans von Zinsanlagen, nun ist das Resultat ein enormer Vermögens- und Wohlstandsverlust. Als wenn das nicht schon reicht, kommt jetzt auch noch hinzu, dass die Wirtschaft in Deutschland seit Jahren nicht wächst und neue Investitionen sogar bereits seit 2019 rückläufig sind. Wiederspiegeln tut sich dieses auch im rückläufigen Konsumverhalten. Kein Ende ist ebenfalls bei den Preissteigerungen zu spüren, die überdurchschnittliche Inflation kennt kein Stop!
Andere Länder sind von den gleichen Entwicklungen betroffen. In den USA reagieren die Rentenanleger zunehmend mit Sorge auf die fortgesetzten Verschuldungsexzesse des Staates. Nicht nur China, sondern auch andere Staaten trennen sich von langjährigen amerikanischen Staatsanleihen, was für die USA immer von Vorteil war, schlägt jetzt negativ auf das amerikanische Finanzsystem zurück.
In der letzten Woche hat der Renditesprung dreißigjähriger amerikanischer Staatsanleihen auf über 5 % für einiges Aufsehen gesorgt. Bei den jetzigen amerikanischen Staatsschulden in Höhe von knapp 37 Billionen $ sorgt ein Zinsanstieg um einen Prozentpunkt für zusätzliche jährliche Zinsaufwendungen in Höhe von 370 Milliarden $. Ob die USA durch Wirtschaftswachstum aus der Schuldenfalle herausfinden können, wie es die Präsidenten der USA stets beschwören? Werden sich nach wie vor genug ausländische Investoren finden, die US-Verschuldung zu finanzieren, bleibt fraglich. Zumal der schwächelnde US-Dollar schwierigen Zeiten entgegen geht. Das bedarf sicherlich noch höherer Zinsen, um wieder Investoren zu motivieren, die gestiegenen US-Risiken kompensiert zu bekommen. Die amerikanischen Rentenpapiere haben nicht nur Kursverluste, sondern auch Währungsverluste hinnehmen müssen! Trotz dieser Widerigkeiten, ist es den Aktienmärkten gelungen die hohen Kursniveaus zu halten. Der Optimismus für den Aktienmarkt ist nach wie vor ungebrochen.
Mit freundlichen Grüßen
Eckhard Lentzner
Zuletzt geändert am: 01.06.2025 um 17:15
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