Während wir an der Ostseeküste voller Vorfreude den friedlichen Wellengang genießen, brodelt es an den internationalen Finanzmärkten. China hat die Immobilienkrise noch nicht verkraftet, die 2021 durch die Insolvenz des Bauriesen Evergrande verschärft wurde, und sieht sich bereits mit neuen Problemen konfrontiert. Der größte Immobilienentwickler des Landes, Country Garden, verzeichnete jüngst einen Umsatzrückgang von fast 80 Prozent, 40 Banken gingen im Juni innerhalb einer Woche pleite und die Arbeitslosigkeit steigt anhaltend. Trotz dieser massiven Schwierigkeiten behalten chinesische Banken ihre dominante Stellung auf der globalen Bühne bei: Während die US-amerikanische Bank JPMorgan Chase zwar nach Börsenwert die größte Bank der Welt ist, führen vier chinesische Banken die Rangliste nach Gesamtvermögen an: die Industrial and Commercial Bank of China, die Agricultural Bank of China, die China Construction Bank und die Bank of China. Die USA befinden sich derzeit im Wahlkampfmodus, was neben politischer Unsicherheiten auch wirtschaftliche Erwartungen mit sich bringt. Noch in diesem Jahr könnte eine Zinssenkung erfolgen, die zwar den Konsum ankurbeln würde, aber auch das Risiko von Inflationsdruck und Marktvolatilität in sich birgt.
Unterdessen kämpft Europa weiterhin mit den Auswirkungen des anhaltenden Krieges, der die Beteiligten nicht nur vor humanitäre, sondern auch vor wirtschaftliche Herausforderungen stellt. Die Rüstungsindustrie verzeichnet einen Boom, da Regierungen ihre Verteidigungsausgaben erhöhen, um auf die geopolitischen Spannungen zu reagieren. Dies führt zu einem signifikanten Anstieg der Aufträge und Investitionen in die Sicherheits- und Verteidigungsbranche. Gleichzeitig haben in der Vergangenheit bereits viele deutsche Unternehmen ihre Produktionen ins Ausland verlagert, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Diese globale Verlagerung hat zur Folge, dass ein erheblicher Teil der Gewinne unserer DAX-Konzerne in den USA und China erzielt wird. Im Herbst könnten diese internationalen Verflechtungen durch komplexe Wechselwirkungen zwischen globalen Märkten, geopolitischen Unsicherheiten und wirtschaftlichen Entwicklungen zu verstärkten Schwankungen an den Börsen führen.

Inmitten dieser weltweiten wirtschaftlichen Turbulenzen bietet der Sommer eine willkommene Gelegenheit zur Erholung und Reflexion. Entspannen Sie bei einem romantischen Sonnenuntergang am Strand oder versüßen Sie sich die Urlaubszeit mit einem guten Buch. Meine Tipps für wertvolle Einblicke in die Finanzwelt sind die bekannten Werke des großen Börsenexperten André Kostolany, Arthur Lassens „Geld ist eine Vision“ und „Glücksfaktor Geld“ von meinem guten Geschäftsfreund Jean Meyer. 

Ich wünsche von Herzen einen erholsamen Sommer und stehe Ihnen bei Fragen zu Ihrer Anlageplanung jederzeit gern zur Verfügung. Sie erreichen mich wie gewohnt telefonisch unter ☎  0172 - 3017303 oder per Mail unter kontakt@lentzner-fonds.de.

Sonnige Grüße
Ihr Eckhard Lentzner

Zuletzt geändert am: 31.07.2024 um 12:13